KRISE: ÖSTERREICHS RAIFFEISEN
INTERNATIONAL ZIEHT SICH AUS OSTEUROPA ZURÜCK
Via
Deutsche Mittelstands Nachrichten
Die
Raiffeisen International wird von der globalen Banken-Krise erfasst. Die Bank
tritt in OSTEUROPA auf die Bremse und schließt nicht aus, dass sie neues
Kapital aufnehmen wird. Vor allem UNGARN und SLOWENIEN machen Raiffeisen zu
schaffen.
DIE MÄCHTIGSTE BANK ÖSTERREICHS
GERÄT IN DEN STRUDEL DER INTERNATIONALEN BANKEN-KRISE.
Die Raiffeisen Bank International zieht sich
überraschend aus mehreren mittel- und osteuropäische Länder zurück. Zunächst
will die Bank dort nur das Wachstum drosseln – aber das bedeutet in der Regel
meistens, dass ein vollständiger Rückzug sehr wahrscheinlich ist.
Erst im Juni gab es bei der Raiffeisen einen
Vorstandswechsel. Der langjährige Chef Herbert Stepic musste gehen, nachdem er
mit Spekulationsgeschäften in die Kritik geraten war. Ihm folgte Karl Sevelda,
der das Engagement der Bank in Osteuropa nun verringern will. In insgesamt 17
Ländern in Mittel- und Osteuropa ist die Raiffeisenbank vertreten – was sie
zum drittgrößten Kreditgeber in dieser Region macht. Aber
das soll sich nun ändern. Sevelda kündigte an, die Wachstumspläne nun nur noch auf sechs
Länder fokussieren zu wollen: RUSSLAND, POLEN, TSCHECHIEN, SLOWAKEI,
RUMÄNIEN und ÖSTERREICH.
„In den anderen Märkten, vor allem in SÜDOST-EUROPA,
werden wir unser Wachstum verlangsamen“, sagte Sevelda der FT. In einigen
Ländern wolle man sogar schrumpfen. „Dies gilt insbesondere
für SLOWENIEN, aber angesichts der aktuelle Entwicklungen in UNGARN, sind wir
auch nicht begierig danach, dort zu wachsen“, so Sevelda.
SORGEN
BEREITET RAIFFEISEN AUCH DIE EIGENKAPITALQUOTE
Dass sich Raiffeisen ausgerechnet in SLOWENIEN und UNGARN
verkleinern will, war abzusehen. SLOWENIEN kämpft
noch immer mit einem maroden Bankensektor und rettet sich von
Monat zu Monat aus der Notwendigkeit eines Bailouts. Aber auch in UNGARN steht die Raiffeisen schon
jetzt vor großen Herausforderungen. Zehntausende Familien können hier ihre
Hypothekenschulden nicht begleichen.
Viele der Immobilienkredite waren in
Fremdwährungen aufgenommen worden. Die starken Kursschwankungen haben zu einem
immensen Wachstum der Schulden geführt. Die Ausfallquote bei
Immobilienkrediten beträgt bereits 25 Prozent. Insgesamt geht es um einen
Betrag von zehn Milliarden Euro. Durch die Kursschwankungen haben sich bei den UNGARN
Schulden von etwa 3,3 Milliarden Euro angesammelt. Dieser Fehlbetrag soll zu
gleichen Teilen von Banken, Regierung und Bankkunden getilgt werden. Die
österreichischen Banken, vornehmlich die Raiffeisen International
und Erste Bank, müssen die Hauptlast tragen.
Darüber hinaus musste die Bank im ersten Quartal einen
herben Gewinneinbruch hinnehmen: um 71 Prozent. So lag der
Konzern-Periodenüberschuss nur noch bei 157 Millionen Euro – 541 Millionen Euro
waren es im Vorjahresquartal, wie der Finanzbericht der Bank zeigt.
Entsprechend große Sorgen bereitet dem Geldinstitut auch die Eigenkapitalquote.
Diese wird Ende dieses Jahres erst bei 7,2 Prozent liegen. Frisches Kapital in
Höhe von 1,5 Milliarden Euro benötigt Raffeisen International, um das Ziel von
9 Prozent zu erreichen. Aus diesem Grund sucht man bereits nach Investoren.
Interesse besteht Sevelda zufolge derzeit bei Fonds aus dem Nahen
Osten.
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